Pfarrbezirk St. Nikolaus Felsberg

Felsberg wird 1756 eine Pfarrei im Bistum Metz.
Bis zur Französischen Revolution lag die Seelsorge unserer engeren Heimat in den Händen der Prämonstratenserabtei Wadgassen; unter der Leitung eines Pfarrers wohnten mehrere dieser Chorherren in Berus und waren zuständig für Altforweiler, Bisten und Überherrn. Alle diese Ortschaften gehörten zur untergegangenen Pfarrei Eschweiler (heute St. Oranna-Kapelle). Bereits 1670 hatte der Bischof von Metz den Beruser Pfarrer mit der Pastoral der neuen Siedler auf dem Bann seiner Pfarrei beauftragt. So erscheint der neue Ortsname "Filsberg" erstmals im Beruser Taufregister am 16.06.1700 - vier Jahre vor der offiziellen Gründung des Dorfes. Zu allen kirchlichen Handlungen mussten die Felsberger also in die Pfarrkirche in Berus gehen; ihre Toten begruben sie auf dem Friedhof rings um die alte St. Oranna-Kirche. Der weite Weg zum Friedhof, zur Schule und zur Kirche (1490 lothr. Ruten = 4350 m) war der Grund, 1736 König Stanislaus Leszycznski und den Metzer Bischof um die Errichtung einer eigenen Pfarrei zu bitten. Die Felsberger versprechen den Bau einer Kirche, eines Pfarrhauses und einer Schule. Am 15.02.1756 trennt Bischof Claude de St. Simon Felsberg von Berus ab und errichtet die Pfarrei Felsberg. Einer der Chorherren versieht von Berus aus dort seinen Dienst.
Am 05.05.1765 wird die neugebaute Kirche vom Beruser Pfarrer eingesegnet. Zum Bau eines Pfarrhauses reichte das Geld nicht, und der Abt von Wadgassen verhinderte bewusst, dass aus den sieben "Desservants" richtige Pfarrer von Felsberg wurden.
Nachdem die Französische Revolution 1792 alle eidverweigernde Priester außer Landes verwiesen hatte, verlässt Abbé Jean Joseph Schraub Felsberg vor dem 13.05.1794. Die Kirche fällt der Zerstörung anheim. Der Kampf der Felsberger um die alten PfarrrechteNapoléon ordnet die kirchlichen Verhältnisse neu, indem er alle alten Pfarrrechte aufhebt und die Pfarreien neu umschreibt.
Seit 1808 bilden Felsberg und Neuforweiler eine Pfarrei, wobei der Pfarrer in Neuforweiler wohnt, Felsberg also eine Filiale wird. Allerdings behalten die Felsberger - entgegen den gesetzlichen Regelungen - einen eigenen Kirchenrat. Er ist die treibende Kraft beim Versuch, für Felsberg einen eigenen Pfarrer zu bekommen.
1816 verbieten sie dem Neuforweiler Pastor, die Felsberger Kirche zu betreten. Erst als dem Bürgermeister Grimmon und dem Lehrer und Küster Christiany wegen dieser Revolte eine Gefängnisstrafe droht, wird die Kirche wieder geöffnet.
Nachdem Felsberg 1821 zum Bistum Trier gekommen war, eskalierte der Streit um die alten Pfarrrechte. Es ging soweit, dass Generalvikar Martini 1862 die Abhaltung des Gottesdienstes in der Filialkirche zu untersagen androhte.
Daraufhin erklärte am 21.06.1863 die ganze Gemeinde Felsberg (mit nur wenigen Ausnahmen ) - angeführt von Peter Klein, dem Vorsitzenden des Kirchenrates - auf dem Bürgermeisteramt in Wallerfangen ihren Austritt aus der katholischen Kirche und ihren Übertritt zu den freien religiösen (deutschkatholischen) Gemeinden.
Seit 1861 tauften sie ihre Kinder selbst, ließen ihre Ehen nicht mehr in Neuforweiler einsegnen, schickten die Kinder nicht mehr in den Religionsunterricht, begruben ihre Toten "in feierlicher Weise unter Gebet, Gesang und Glockenklang". Dem Pfarrer nahmen sie mit Gewalt die Kirchenschlüssel ab und hielten selbständig Gottesdienste, wobei einer aus dem Schöffenrat den Vorbeter machte.

Die Wiedererrichtung der Pfarrei Felsberg 1868
Zu dieser Zeit war die Regierung in Berlin den Katholiken nicht besonders wohlgesonnen, aber dieser Kirchen- und Schulstreik an der Reichsgrenze beunruhigte sie doch so, dass sie der Gründung einer neuen Pfarrei schließlich zustimmte. Nachdem die Felsberger nach fünf Monaten den Kirchenaustritt widerrufen hatten und der Wallerfanger Bürgermeister von Galhau, zu der Zeit auch Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, eine größere Geldsumme in Aussicht gestellt hatte, besucht Bischof Leopold Pelldram zwei Monate nach seiner Inthronisation Felsberg und verspricht die Erhebung zur selbstständigen Pfarrei. Sein Nachfolger, Bischof Mathias Eberhard, errichtet am 28.02.1868 die Pfarrei Felsberg. Zunächst wurde Felsberg weiterhin vom Neuforweiler Pastor mitbetreut. Der erste Pfarrer von Felsberg wurde 1893 Peter Altmann.
Sein Nachfolger war von 1897-1912 Nikolaus Fendel, der am 29.06.1898 den Grundstein zur neuen Pfarrkirche legte. Peter Hammes war von 1912-1938 Pfarrer von Felsberg, ihm folgte bis 1953 Matthias Adams und als letzter Pastor in Felsberg bis 1972 Richard Hein.
Von 1973 bis 2000 war Wilhelm Kaspar Pastor von Altforweiler und von Felsberg, seit 1978 auch von Berus. Diese Seelsorgeeinheit übernahm am 01.08.2000 Pfarrer Klemens Mohr. Er war nur wenige Monate Pastor in der Seelsorgeeinheit.
Im September 2001 verzichtete er nach schwerer Erkrankung auf die Pfarreien. Er starb am 02.02.2002. Vom 30. August 2002 bis 15. März 2012 war Achim Thieser Pastor dieser Seelsorgeeinheit.