Pfarrbezirk St. Martin Berus

Die Beruser Pfarrgeschichte geht auf Eschweiler zurück. Die Entstehung der Siedlung wird ins 6. bis 8. Jahrhundert datiert.
In diese Zeit reicht auch die Überlieferung von zwei Glaubensbotinnen aus dem irisch-schottischen Raum, die hier das Evangelium verkündet haben.
1046 wird Eschweiler erstmals erwähnt.
1220 erfolgt erstmals eine urkundliche Erwähnung von Kirche und Pfarrei. Die Pfarrei (St. Martinus) gehört mit Ittersdorf und Leidingen zur Archipresbyterat Waibelskirchen (Varize) im Bistum Metz. Im gleichen Jahr gelangt das Patronatsrecht durch Schenkung an die Prämonstratenser des Klosters Wadgassen.
1223 überträt der Bischof von Metz der Abteil Wadgassen auch die Seelsorge der Pfarrei. Eschweiler selbst besteht zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, nur die Kirche überdauert.
1235, 1246 und 1248 erfolgen die ersten Nennungen von Berus als Berins, Beyrrens und Belrain (lat. Bellus Ramus).
1364 wird Berus Burg und Stadt des Herzogs von Lothringen genannt. Zunehmend verlagert sich der Mittelpunkt der Pfarrei ins befestigte Berus.
1401 verordnet der Landesherr dem Pfarrer und den Wadgasser Mönchen den Umzug in ein Pfarrhaus in Berus.
1480 zelebriert zum Fest Kreuzauffindung der Metzer Weihbischof die Erhebung der Gebeine der hochseligen Oranda und ihrer Gefährtin. Eschweiler war längst zu einer landesweiten Pilgerstätte geworden.
1610 bis 1612 reißt die Bürgerschaft das alte Schiff der Stadtkirche ab, baut ein neues und errichtet den heutigen Turm in Quadermauerwerk.
1719 beauftragt der Metzer Bischof den Erzpriester von St. Avold mit der Translation der Reliquien der heiligen Oranna und ihrer Gefährtin auf Sonntag nach Kreuzerhöhung in die Stadt Berus.
1743 gehören zur Pfarrei Eschweiler: Berus, Altforweiler, Bisten, Über-herrn, Felsberg, Neuforweiler, Neuhof, Stadelerhof, Linslerhof und Taffingsmühle.
1749, den 28. April, wird der Grundstein zur heutigen Pfarrkirche gelegt, die nach den Plänen des Wadgasser Baumeisters Heinrich Eckart ausgeführt wird.
1750, am 21. September auf Sonntag nach Kreuzerhöhung erfolgt die Kirchweih des neuen Kirchenschiffes.
1821 scheidet die Pfarrei Berus aus dem Bistum Metz aus, wird dem Bistum Trier zugeordnet und 1826 von Bischof Hommer neu konsekriert.
Seither ist St. Martinus Patron der Kirche.
1969, den 22. September, kehren die Orannareliquien nach 250 Jahren in die St. Oranna-Kapelle zurück.